Strecke: Konstanz - Märstetten
Kilometer: ca. 15
Schritte: 28 770
Verbrauchte Kalorien: 963,9
Laufzeit: 4 Stunden 26 Minuten
Blasen: 1
Fotos: 68
Wetter: sonnig, teilweise bewölkt, luftig
Motivation: Hoch
Buchtipp: Pilgern bringts von Hannes Stricker
Nachdem ich gestern Abend noch den Rucksack gepackt habe konnte ich heute morgen bis um halb sieben Uhr schlafen. Nach dem aufstehen merkte ich bereits, dass es draussen sehr bewölkt war. Also Rucksack wieder ausgepackt und die langen Hosen und die Fleecejacke zuunterst hervorgekramt. Als ich loslaufen wollte fing es gerade an zu regnen. Egal dachte ich, bis zum Bahnhof gehe ich so. Nach etwa zwanzig Metern war ich aber schon ganz nass. Also einen Unterstand gesucht und die gesamte Regenmontur installiert. Als ich fertig war, war es der Regen auch grösstenteils. Am Bahnhof habe ich also alles wieder demontiert und im Rucksack verstaut. Noch schnell ein Brötchen und eine Ovo gekauft (mit Ovo geits nid besser, aber länger) und setzte mich in den Zug. In Olten musste ich noch umsteigen und schon war ich auf dem Weg nach Konstanz. auf dem Weg dorthin schlief ich die meiste Zeit. Fast hätte ich auch die Fahrkartenkontrolle verschlafen.In Konstanz musste ich dringend auf die Toilette und die habe ich auch sofort gefunden. Eine Münztoilette.Eigentlich kein Problem, aber ich war ja in Konstanz und ich hatte natürlich keinen Cent dabei! Am Infoschalter fragte ich schon mal wie ich auf den Jakobsweg komme. Zu meinem erstaunen sagte sie auch sofort, dass ich bei ihr noch einen Stempel für den Pilgerpass erhalten kann. Meinen ersten.... Bevor ich mich auf den Weg machte wollte ich noch kurz zum Münster gehen. Dort ist ein Treffpunkt für Pilger und eigentlich der erste Wegweiser der anzeigt wie weit es noch bis nach Santiago ist. Leider habe ich ihn aber nicht gefunden. Machte ich mich halt ohne Foto von ihm auf den Weg.
Münster
Münster
In Konstanz muss man auch schon wieder über den Zoll für in die Schweiz. Am Zoll konnte ich ohne weiteres vorbei gehen, was mich sehr erstaunte. Ich dachte mit einem grossen Rucksack wird man bestimmt kontrolliert. NICHTS. Niemand schien sich für mich zu interessieren. Gut, dachte ich mir, sie sind es sich wohl gewohnt, dass Pilger mit Rucksäcken hier vorbei gehen.. Also ich hätte ohne weiteres etwas schmuggeln können ;-)
Von Kreuzlingen her waren die Wege wunderschön, genau wie ich es mir vorgestellt habe.
Der Weg von Konstanz nach Einsiedeln ist auch als Schwabenweg bekannt und beschildert
Regelmässig zeigen Wegweiser wie weit es noch ist bis zum nächsten Etappenziel
Der Weg wurde von mir liebevoll "Zeckenweg" genannt
Der Weg von Konstanz nach Einsiedeln ist auch als Schwabenweg bekannt und beschildert
Regelmässig zeigen Wegweiser wie weit es noch ist bis zum nächsten Etappenziel
Der Weg wurde von mir liebevoll "Zeckenweg" genannt
Zum Mittagessen konnte ich nur ein halbesSandwich essen. Hunger hatte ich nicht wirklich.
Etwa nach der Hälfte der Strecke konnte ich fast nicht mehr. Meine Füsse taten sooooo weh! Ich hoffte auf ein Restaurant, denn ich musste schon wieder unbedingt auf die Toilette. Aber nichts. Auch kein Bänkli oder ähnliches. Ins hohe Gras wollte ich mich nicht setzten wegen den Zecken. Letztenendes habe ich einen Baumstumpf gefunden und mich darauf gesetzt. Da habe ich auch das Zvieri gegessen, eine Nektarine und ein Rüebli.
Andere Pilgern signalisierten den Weg kreativ
Andere Pilgern signalisierten den Weg kreativ
Um 15.00 Uhr bin ich dann in Märstetten angekommen. Mir war schon fast elendig, weil ich so lange nicht auf die Toilette konnte. an der Türe der Pilgerherberge war eine Liste mit Telefonnummern die man anrufen konnte, damit jemand die Türe öffnen kommt. Aber erst ab 17.00 Uhr. Also packte ich das nötigte in eine kleine Tasche, liess den Rucksack vor der Türe und ging in das Restaurant nebenan. Danach noch kurz in den kleinen Laden wo ich das Abendessen gekauft habe. Eine Tomate, eine Nektarine, Käse, Brot und ganz viel Wasser. Dann machte ich es mir vor der Herberge bequem und wartete. Und siehe da, plötzlich kamen noch zwei weitere Pilger. Etwas ältere aus Deutschland. Sie fanden die Herberge nicht so toll und wären lieber in ein Hotel gegangen. Aber ganz liebe waren dass. Sie haben vor die Strecke die ich in sechs Tagen machen will in vier Tagen zu absolvieren. Da haben sie sich viel vorgenommen.
Die Pilgerherberge
Die Pilgerherberge
Ich finde es toll, so eine richtige Pilgerherberge wie sie beschrieben wird. Zusammengewürfelte Bettwäsche und Möbel, angebrochenes Essen und doch eine gewisse Gemütlichkeit. Beim Pilgern ist es so, dass man möglichst wenig Gepäck mitnimmt. Also wenn man einkauft und zuviel hat (z.B. Nudeln, Tee, Milch...) lässt man es in der Herberge für die nächsten Pilger. Beim Restaurant nebenan konnte man auch noch Essen bestellen. Das habe ich dann auch noch gemacht. Ich weiss ja wie ich bin, sonst esse ich nichts bis mir übel wird und das kann man beim wandern nicht gebrauchen. Das reservieren habe ich noch mit einem Besuch in der Kirche verbunden. Ich bin ja überhaupt nicht gläubig, aber ich finde Kirche haben etwas schönes an sich. Vorallem alte Kirchen. Eigentlich mache ich auch nie Fotos in Kirchen, aber diese war innen so toll, das musste ich einfach fotografieren.
Die Sonnenuhr der Kirche
Das innere der Kirche in Märstetten
Zurück in der Herberge habe ich mein Bett bezogen. Das heisst den Rucksack ausgeräumt. Denn was man am Abend braucht muss man ja zuunterst reinpacken. Das Regenzeug z.B. muss ja griffbereit sein. Dann habe ich den Schlafsack ausgerollt, das Kissen und die Decke positioniert.... Jaja, ohne mein Kissen geht nichts. Und die Decke (eine leichte Fleecedecke) habe ich mitgenommen falls ich irgendwo mal auf den Boden möchte zum Mittagessen oder so. Auf jedem Bett hatte es noch ein Duschtuch und darauf ein kleines Kärtchen mit einem Spruch darauf. Ich dachte das sei sowieso fromme Sprüche, jedoch musste ich meine Meinung schnell wieder ändern. Ich fand die Sprüche eingentlich ganz schön. Auf meinem stand: "Manchmal ist viel Schmerz und Ermüdung nötig, damit man an seinen Körper glauben kann". Ein anderer: "Schritt für Schritt" eine Realität würde ich sagen ;-)
Die Sonnenuhr der Kirche
Das innere der Kirche in Märstetten
Zurück in der Herberge habe ich mein Bett bezogen. Das heisst den Rucksack ausgeräumt. Denn was man am Abend braucht muss man ja zuunterst reinpacken. Das Regenzeug z.B. muss ja griffbereit sein. Dann habe ich den Schlafsack ausgerollt, das Kissen und die Decke positioniert.... Jaja, ohne mein Kissen geht nichts. Und die Decke (eine leichte Fleecedecke) habe ich mitgenommen falls ich irgendwo mal auf den Boden möchte zum Mittagessen oder so. Auf jedem Bett hatte es noch ein Duschtuch und darauf ein kleines Kärtchen mit einem Spruch darauf. Ich dachte das sei sowieso fromme Sprüche, jedoch musste ich meine Meinung schnell wieder ändern. Ich fand die Sprüche eingentlich ganz schön. Auf meinem stand: "Manchmal ist viel Schmerz und Ermüdung nötig, damit man an seinen Körper glauben kann". Ein anderer: "Schritt für Schritt" eine Realität würde ich sagen ;-)
2 Kommentare:
Ich bewundere Dich !!! Alles Gute noch für die weitere Strecke und ich drücke die Daumen, dass Du ohne Schmerzen und Blasen gut ankommst.
Viel Glück und liebe Grüße
Gabi
Toll geschrieben liebe Corinne und der Zeckenweg finde ich total schön :) Mit AntiBrumm doch kein Problem ;) Den Spruch hat was...
Grüessli
Mam
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