Dienstag, 25. Juni 2013

Meine Mutter

Meine Mutter war und ist eine wichtige Stütze für mich. Von Anfang an hat sie das gemacht was ich wollte. Sie hat mich nie zu etwas gezwungen, wenn ich keine Chemo hätte machen wollen hätte sie das auch akzeptiert. Sie hat immer über alles mit mir geredet, auch wenn ich über meine Beerdigung sprechen wollte. Sie hatte es nicht nie einfach mit mir. Als Kind war ich sehr zornig, ich stritt viel und schrie viel. Heute sage ich oft ich war ein "Saugof". Dann mit 15 ging es mir immer schlechter. Sie ging jeden Tag in den Laden weil ich immer dasselbe essen wollte und schnitt mir meine Erdbeeren und Melone in kleine Stücke. Hauptsache ich ass überhaupt etwas. Den letzten Monat vor meiner Diagnose war sie Tag und Nacht für mich da. Wenn ich in der Nacht auf die Toilette musste konnte ich sie vom oberen Stock mit dem Handy anrufen, weil ich nicht mehr selber gehen konnte. Mir wurde so oft schwindlig beim gehen oder duschen und genau sooft kam sie und half mir vom Boden wieder hoch. Während der Chemo kochte sie immer für mich was ich gerade wollte, fuhr mit mir immer wieder nach Bern, auch wenn es mitten in der Nacht war, tröstete mich, ermunterte mich wenn ich den Koller hatte, teilte mit mir Freud und Leid. Auch nach der Chemo war ich wegen dem Hormonhaushalt sehr schlecht gelaunt. Nach meinem Auszug haben sich die Streitereien gebessert. Und auch noch heute erträgt sie es wenn ich schlechte Laune habe. Ja, wenn ich so zurückschaue hatte meine Mutter immer Probleme und Sorgen mit mir und trotzdem war sie immer für mich da. Nun denken viele das sei doch selbstverständlich für eine Mutter. Nein, ist es nicht, ich habe auch viel anderes Erlebt, gerade im Spital.
Ich werde einen Tag nie vergessen: Meine Mutter kam an einem Tag nicht ins Spital. Diese Tage waren sehr selten und immer mit mir abgesprochen. Sie schaute immer, dass sonst jemand kommen konnte. An einem Donnerstag war so ein Tag. Gerade an diesem Tag ging es mir sehr schlecht, ich hätte nur noch weinen können. Ich wollte aber meiner Mutter das nicht sagen, sie sollte auch mal einen Spitalfreien Tag haben und ich wusste, dass sie an diesem Tag am Nachmittag gearbeitet hatte. Am Abend öffnete sich plötzlich die Türe und meine Mutter stand da. Sie hatte das Gefühl, dass sie doch kommen müsse und dass ich sie braucht. Und genau dieser Besuch habe ich damals gebraucht, dass es mir besser ging.
DANKE Mami für aues wo du je för mi gmacht hesch und dass du immer för mi do bisch!
 
 

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