Donnerstag, 20. Juni 2013

20.06.2003 - Die Operation

Letzte Nacht habe ich nicht so gut geschlafen. Jede halbe Stunde musste ich überwacht werden und mir wurde immer in die Augen geleuchtet. Wenn ich heute von der Überwachung erzähle sage ich immer ich wurde fünfminütlich überwacht, weil es mir so vorkam, aber es war wirklich nur halbstündlich ;-) Auch hatte ich in der Nach noch das Bedürfnis zu reden. Eine Oberärztin kam noch zu mir und redete etwa eine halbe Stunde mit mir. Am Morgen kamen meine Mutter und Stiefvater um 07.00 Uhr schon wieder. Also sie haben auch nicht viel geschlafen. Am Morgen hatte ich noch ein MRT. Um halb zehn wurde ich in den OP gebracht. Die Operation dauerte etwa zwei Stunden. Es wurde in der Schulter eine Gewebeprobe entnommen, Knochenmark entnommen und Gehirnwasser entnommen um den Hirndruck zu senken. Wie sich herausstellte blockierte der Tumor den Wasserabfluss und so erhöhte sich der Druck im Kopf. Deshalb hatte ich auch Doppelbilder, starke Kopfschmerzen und eine Halbseitenlähmung im Gesicht. Im Operationsbericht wird geschrieben, dass das Gewebe dunkel sei und teilweise eine schleimige Konsistenz hat. Nach der Operation ging es mir viel besser. Ich hatte keine Kopfschmerzen und keine Doppelbilder mehr. Nur das urinieren stellte ein grosses Problem für mich dar. Ich hatte Bettruhe, durfte also nicht aufstehen und sollte in einen Topf Wasser lösen. Ich kann das einfach nicht. Alles wurde probiert, am Ende blieb nichts anderes übrig als einen Katheter zu legen. Am Nachmittag haben uns die Ärzte schon mitgeteilt, dass es sich um Krebs handelt, als bösartig ist. Am Abend hatte ich das erste mal seit langen wieder Hunger und ass das gesamte Abendessen. Später bekam ich noch Besuch von ein paar Mitschüler aus der Klasse und meiner Klassenlehrerin. Ich konnte seit langen wieder lachen. Und an dem Abend konnte ich wieder selber lesen. Wenn auch nicht viel, aber eine Besserung war sichtbar. Nach der Operation ging es mir also wieder viel besser als noch vorher. An dem Tag habe ich von einer Freundin ein Plüschtier bekommen. Ein kleiner Elch. Wir wollten immer mal zusammen nach Finnland und der Elch gefiel mir immer sehr. Von diesem Tag an hat er mich immer belgeitet.
Ich zeige euch noch Bilder von meiner Narbe an der Schulter und von meinem Rücken nach der Knochenmarkpunktion. Der Rücken sieht zwar nicht so schlimm aus, ist aber echt sehr schmerzhaft! Und die Narbe an der Schulter sieht da noch echt schön aus. Im laufe der Zeit hat sie sich in die breite gezogen und zuerst blau und dann grün verfärbt
 


 
Elchi -  Mein treuer Begleiter



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