Sonntag, 15. Juli 2012

Pilgertagebuch 2.6.12

Strecke: Tobel-Fischingen
Kilometer: ca. 16
Schritte: 28 125
Laufzeit: 4 Stunden 22 Minuten
Verbrauchte Kalorien: 906.9
Blasen: zwei, beide aufgeplatzt
Fotos: 61
Wetter: sonnig und sauheiss
Motivation: nächste Frage
Buchtipp: Rother Wanderführer, Jakobswege Schweiz

Am Morgen weckte mich der Wecker gnadenlos um 07.45 Uhr. Das kann nicht sein dachte ich und stellte den Wecker auf 08.00 Uhr. Schnell habe ich mich umgezogen, Rucksack gepackt und Morgentoilette gemacht. So kam ich doch noch pünktlich zum Frühstück, trotzdem dass ich länger geschlafen habe. Das Frühstück war wieder lecker. Brot, Konfi, Honig, Butter, Verschiedener Käse, Tomaten, Peperoni, Gurken, Milch und Müesli. Wirklich sehr lecker. Ah und natürlich gab es wieder ein Ei. Diesmal war es ein 5-Minuten Ei. Lecker! Was so 2 Minuten ausmachen können... Um etwa halb zehn machten wir uns auf zum Pilgerweg. Meine "Herbergseltern" begleiteten mich noch ein Stück. Sie machten auch noch Fotos von mir für das Gästebuch.

Ich gehe gestärkt auf die nächste Etappe

Nach kurzer Zeit auf dem Pilgerweg traf ich eine Frau mit Kind und Pferd. Ich lief hinter ihr. Plötzlich hielt sie an und liess mich durchgehen. Sie sagte, wenn immer jemand hinter dem Pferd geht, macht es dies nervös. Wir gingen eine Zeitlang zusammen den Weg weiter. Dann ging es für mich wieder alleine weiter. Bei der St. Matgarethenkirche machte ich den ersten halt. An der Wand in der Kirche konnte man Zeichungen von ganz früher von Pilgern erkennen.

Hier fanden früher Pilger Unterschlupf. Die Treppe hoch waren Pilgerunterkünfte

Früher bemalten Pilger die Wände an Kirchen.

Vor Sirnach machte ich nochmals einen grösseren Halt. Ich genoss es ein wenig am Bach zu liegen und einfach zu sein. Dort hahm ich auch ein kleines Mittagessen ein. Dorli hat mir ja ein Lunchpaket gemacht mit Apfel, Banane, Nüssen, Orange, Tomätchen, Ei und Käsebroten. Ich nahm erstmal nur die Banane und Nüsse zur Stärkung. Nur etwas kleines.

Der Weg von Tobel nach Fischingen führt grösstenteils an der Murg entlang

Auf dem Weg fand ich Sitzgelegenheiten extra für die Pilger

In Sirnach machte ich nochmals einen halt um Fusscreme, Blasenpflaster und Druckstellenpflaster zu kaufen. Ich musste auch dringend auf die Toilette. Da es in diesem Laden aber keine für die Kunden gab konnte ich die Personaltoilette benutzen.
Ein bisschen weiter auf dem Weg fing plötzlich ein Mann an mit mir zu reden. Nur Quatsch, aber eine nette Abwechslung. Die letzten 1,5 Stunden waren sehr hart. Ich konnte fast nicht mehr, hatte keine Energie mehr und meine Füsse schmerzten so sehr. Manchmal kamen mir fast die Tränen. Dann plötzlich war das Kloster zu sehen. Endlich ein Ziel vor Augen.


Endlich ist das Kloster in Sicht

 Ich finde das Kloster wunderschön! Beim Kloster ging ich in die Iddakapelle. Dort soll die Idda begraben sein und beim Grab hat es ein Loch wo man die Füsse reinstecken kann. Dies soll schmerzende Füsse heilen und Kraft geben fürs weitere Pilgern. Als ich die Füsse in das Loch steckte kribbelte es plötzlich an den Beinen. Als ich dann aufstand spürte ich noch die Blasen, aber sonst hatte ich keine Schmerzen mehr. Hielt aber leider nicht lange an. Hing wohl damit zusammen, dass die Füsse im Loch ruhten und es dort auch kühl war....
HIER übrigens die ganze Geschichte von Idda von Toggenburg.

 Die Iddakapelle






Im Klosterrestaurant habe ich noch den Pilgerstempel und Mineralwasser geholt. Zu meinem Erstaunen gab es das Mineralwasser gratis! Eigentlich wollte ich noch in den Klostergarten, aber irgendwie konnte ich da nicht rein. Egal, ich war eh zu müde.


Ich rief bei der nächsten Unterkunft an und Richi, der Unterkunftsbetreuer, holte mich ab. Er wohnt mit Uschi ein wenig weiter am Pilgerweg Richtung Steg. Er fuhr am Weg entlang damit ich dieses Stück am nächsten Tag nicht mehr gehen muss. klar, ist es ein wenig geschummelt. Aber ich hatte einfach keine Kraft mehr. Und   naja, das Stückchen war auch nicht gerade Wunderschön. Beim Haus angekommen zeigte mir Richi sofort die Dusche und die Schlafgelegenheit. Auf dem Dachboden, erreichbar nur mit einer LEITER! Ich und Leiter! Na toll, dachte ich, hätte ich doch besser im Kloster übernachtet auch wenn es dreimal so teuer ist. Aber vielleicht habe ich mich bis morgen daran gewöhnt. Zum Abendessen nahm ich noch den Rest vom Lunchpaket. Währenddessen bereitete mir Richi ein Meersalzfussbad her. Soll gut gegen Blasen sein. Die zweite ist jetzt übrigens auch aufgeplatzt. Ich sass noch eine Zeitlang mit Richi draussen und wir unterhielten und. Uschi ging in der Zeit zu einem Gottesdienst. Ich machte mich dann früh auf Richtung Bett. Erstaunlich wie schnell sich ein Körper erholen kann. Als ich ankam hätte ich nur noch weinen können. Hätte am liebsten abgebrochen. Nun gluschtet es mich schon wieder weiter zu gehen. Ich werde morgen Abend wieder weiter entscheiden. Am Montag soll es auchn ganz schlecht Wetter geben. Dann würde ich mich auf machen nach Hause. Mal schauen....


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