Donnerstag, 27. Juni 2013

Mein Stiefvater, auch Tony genannt

Tony war für mich und meine Mutter eine grosse Stütze während meiner Krankheit. Angefangen schon vor der Diagnose, da musste er mich oft wieder vom Boden aufstellen, wenn ich nicht mehr gehen konnte oder mir schwindlig wurde und ich mich hingelegt habe. Auf dem Boden war ich jeweils schnell, aber wieder aufstehen konnte ich nie alleine. Als die Diagnose gestellt wurde wollte er gerade mit meiner Mutter in die Ferien fahren. Natürlich hat er dann die Ferien mit meiner Mutter bei mir im Spital verbracht. Seine Firma wurde auch über die Krankheit von mir informiert. Die waren sehr nett, haben ihm auch die Ferien wieder gegeben und mir zwei Bücher geschickt. Das war auch noch eine komische Geschichte. Ich wusste, das ich von seiner Firma Bücher bekomme. Ich habe gesagt, dass ich gehört habe wie Tony das meiner Mutter erzählt hat. Er sagte aber, dass er es selber nicht wusste. Woher wusste ich das also? Werden wir nie erfahren, vielleicht hatte ich es ja geträumt? Immer wenn ich Notfallmässig ins Spital musste fuhr er mich und meine Mutter dahin und wartete mit nach Hause fahren bis ich auf der Station war. Auch wenn ich am Abend spät gehen musste und er am nächsten Tag früh auf musste um zu arbeiten. Was ich nie vergessen werde sind die Tage während der Hochdosistherapie. Ich durfte immer nur eine Person auf Besuch haben. Meine Mutter kam meistens, aber einmal schickte sie auch Tony. Tony redete zwar nicht viel, sass meistens nur da und hat eine Zeitschrift gelesen. Aber genau das war was ich in dieser Zeit brauchte. Ich war zu müde um mich zu Unterhalten, am liebsten schlief ich oder sah fern, da musste ich mich nicht anstrengen. Bei manchem Besuch hatte ich das Gefühl, dass ich mich anstrengen muss und mich unterhalten muss. Bei Tony war das nicht so, er war einfach nur für da und genau das brauchte ich in dieser Zeit. Diese ruhe und trotzdem ist jemand da habe ich immer sehr geschätzt.
DANKE Tony, dass du einfach da warst!
 
 

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