Montag, 1. Juli 2013

Meine Schwester

Meine Schwester ist fünf Jahre älter als ich. In der Kindheit hatten wir nicht so viel miteinander zu tun. Da sie fünf Jahre älter war, hatte sie ganz andere Interessen, was ja völlig normal ist. Aber während meiner Krankheit war sie vom ersten Tag an für mich da. Schon als ich in Langenthal auf dem Notfall war kam sie mit. In Bern  war sie sehr oft und sehr lange bei mir. Manchmal hat sie auch bei mir übernachtet. Sie brachte mir viele Wertvolle Geschenke, wie ein Freundebuch. Von dem Tag an als ich das bekommen habe  ich jeden reinschreiben lassen. Die Pflegenden fanden das auch toll, manche kamen sogar zu mir und fragten ob sie auch reinschreiben können. Damals fand ich das Geschenk ein wenig kindisch, aber heute finde ich es sehr wertvoll. Ich schaue es mir sehr oft an. Dann war auch noch das trinken ein Problem für mich. Während der Chemo sollte ich möglichst wenig trinken und wenn ich keine Infusion mehr hatte möglichst viel. Ich war aber nicht der grosse trinker. Eines Tages hat sie mir ein spezieller Strohhalm gebracht der mich motivieren sollte mehr zu trinken. Ich habe natürlich nie aus diesem Strohhalm getrunken, es wäre viel zu schade gewesen, wenn er schmutzig geworden wäre. Dann besorgte sie mir auch immer wieder meine Lieblingssüssigkeit. Eine Zeitlang gab es in der Schweiz überall Skittles zu kaufen. Plötzlich waren sie weg und nur noch an einer Handvoll Kiosken erhältlich. Und natürlich hatte ich während der Chemo immer Lust auf meine geliebten Skittles. Aber nur die Rot verpackten. Jemand kam mal mit einer grünen Packung an, gar nicht gut...... Aber meine Schwester hat eine Geheimadresse gefunden und immer wieder gebracht um meine gelüste zu stillen. Als sie für mich da war, war sie wirkliche eine tolle grosse Schwester. DANKE dafür, ich habe viele gute Erinnerungen von uns an diese Zeit!


Mein Motivationsstrohhalm
 

 

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